Die erfolgreiche Kommunikation ist fortgesetzte Kommunikation!

Welche Rolle spielt die Generative Künstliche Intelligenz GenAI dabei?

Wie definieren wir die Kommunikation und ihren Erfolg aus der Sicht der einzelnen Systeme?

Vorweg:

Kommunikation ist die Einheit der Unterscheidung von Information, Mitteilung und Verstehen.

Wie definieren wir die Kommunikation und ihren Erfolg aus der Sicht der einzelnen Systeme?

„Als kommunikatives Verhalten bezeichnen wir als Beobachter solches Verhalten, das im Rahmen sozialer Koppelung auftritt.

Kommunikation ist ein Stück mit zwei Akteuren in vier Akten

Unter Kommunikation verstehen wir das gegenseitige Auslösen von koordinierten Verhaltensweisen unter den Mitgliedern einer sozialen Einheit:

Die Bildung eines sozialen Systems beinhaltet die dauernde strukturelle Kopplung seiner Mitglieder. Jeder einzelne Organismus ist nur so lange Teil einer sozialen Einheit, wie er Teil jener reziproken strukturellen Kopplung ist. Als Beobachter können wir deshalb ein Verhalten reziproker Koordination zwischen den Mitgliedern beschreiben“

Der Baum der Erkenntnis, Maturana & Varela, Seite 210

Humberto Maturana erklärt Kommunikation
„…

Die Biologen versuchen immer, sich die ihnen brauchbar erscheinenden Aussagen der Physiker und Mathematiker zunutze zu machen. Häufig aber sind diese für die Biologie unbrauchbar, weil sie aus einem anderen als dem biologischen Standpunkt formuliert wurden. Es ist zwar möglich und sinnvoll, einen mathematischen Formalismus zu übernehmen und ihn aus einem biologischen Standpunkt in der Biologie zu verwenden. Ebenso kann man einige Konzepte aus der Physik auf diese Weise nutzen. Eine direkte Übertragung von diesen beiden Wissenschaften auf die Biologie ist jedoch ein Irrtum.

Mit der Kommunikation ist Derartiges passiert.

Als die Kommunikationstheorie bzw. die Informationstheorie in der Fernmeldetechnik entwickelt wurde, dachten die Biologen, endlich einen Formalismus gefunden zu haben, um mit menschlicher Kommunikation und Information wissenschaftlich umzugehen.

In Anlehnung an die Fernmeldetechnik wurde Kommunizieren als gegenseitige Übergabe von etwas aufgefasst.

Sie folgten der technischen Erzählung, dass ein Sender einem Empfänger etwas herüberreicht.

Aus Sicht des Ingenieurs findet jedoch hier eine operationale Koordination zweier isomorpher Systeme statt, wobei – streng gesehen – nichts von einem zum anderen übergeben wird.

Der Sender erzeugt auf einem Kanal eine Perturbation, die im Empfänger bestimmte, von seiner Struktur determinierte Zustände auslöst. Dabei bestimmt die Struktur des Empfängers, welche Zustandsveränderungen diese Perturbation in ihm auslöst. Der Beobachter betrachtet diese Perturbation als Botschaft und legt den Vorgang so aus, dass der Empfänger Information erhalten hat. Die Biologen übernahmen diesen Gedanken fast wortwörtlich und dachten: Nun haben wir es!

In der menschlichen Kommunikation würden wir uns gegenseitig Information übertragen, so sah man das in Biologie und Psychologie. Zu klären war noch, wie diese Information übertragen wird. Dafür bediente man sich einer Analogie und fasste Kommunikation als kommunizierende Röhren auf. De facto aber, übertragen wir uns im strengen Sinne überhaupt nichts. In der Kommunikationstheorie und Fernmeldetechnik erkennen wir allerdings, dass Sender und Empfänger isomorphe Systeme sein müssen, die gleiche Listen aller möglichen Botschaften enthalten. Darum ist es möglich, mit Hilfe geeigneter Verfahren einen Zustand der Liste beim Sender mit dem entsprechenden Zustand aus der Liste beim Empfänger zu verbinden. Beide Listen sind gleich, die Systeme sind isomorph.

…“

Fragen zur Biologie, Psychotherapie und den Baum der Erkenntnis

oder: die Fragen, die ich immer stellen wollte

Titel der Originalausgabe:

Conversaciones con Humberto Maturana: Preguntas del psicoterapeuta al biólogo
Temuco, Chile: Ediciones Universidad de La Frontera 1992
© by Kurt Ludewig-Cornejo and Humberto Maturana-Romesín

Luhmann sagte einmal: „Ich denke manchmal, es fehlt uns nicht an gelehrter Prosa, sondern an gelehrter Poesie.“

Niklas Luhmann feat. Maturana: Kommunikation ist das Basiselement aller sozialen Systeme

Niklas Luhmann überraschte Don Humberto mit einer gelungenen Übertragung seines Kommunikationsverständnisses auf soziale Systeme: Der Mensch ist ein Konglomerat von einem biologischen und psychischen System. Beide Systeme sind strukturell gekoppelt. Sie teilen den gleichen Lebensraum, z.B. Don Humberto und Luhmann.

„Ein ungeübtes Gehirn ist schädlicher für die Gesundheit als ein ungeübter Körper.“

George Bernard Shaw

Kommunikation ist das Basiselement aller sozialen Systeme.

Eine Handlung kann einem einzelnen Menschen zugeordnet werden.

Die Kommunikation koppelt zwei oder mehr Menschen und ihre Handlungen miteinander.

Soziale Systeme kommen durch Kommunikation ihrer Akteure zustande.

Sie bilden sich zwischen den Bewusstseinssystemen der beteiligten Menschen.

Ohne Bewusstseinssysteme gibt es keine Kommunikation.

Kommunikation ist nicht der Austausch von Daten oder Informationen zwischen Personen.

Mit Kommunikation wird nichts übertragen, sondern beim Empfänger eine Differenz von Information und Mitteilung erzeugt, die dann Verstehen zur Folge hat.

Kommunikation ist die Einheit der Unterscheidung von Information, Mitteilung und Verstehen:

Eine Kommunikation teilt die Welt nicht mit, sie teilt sie ein (Luhmann).

Kommunikation ist ein Stück mit zwei Akteuren in vier Akten (nach Luhmann, dem Titan der Soziologie):

– Selektion der Information (Sender)

– Selektion der Mitteilung der selektierten Information (Sender)

– selektives Verstehen oder Missverstehen der selektierten Mitteilung und ihrer Information (Empfänger)

– Sinn-Verstehen – den Inhalt der Mitteilung verstehen und den Senders Sinnangebot annehmen oder ablehnen (anschließend wechselt der Empfänger in die Rolle vom Sender, startet eine neue Kommunikation!)

Luhmann sagte einmal: „Ich denke manchmal, es fehlt uns nicht an gelehrter Prosa, sondern an gelehrter Poesie.“

Buchtipp: Luhmann leicht gemacht, Margot Berghaus, Verlag Böhla

Aus Luhmann leicht gemacht, Margot Berghaus

Folgende Zeilen (etwas geändert) habe ich dem Buch Wer bin ich – und wenn ja wie viele? von Richard David Precht entnommen (Seite 301 – 307).

„…

Luhmanns Anliegen war es herauszufinden, wie die Gesellschaft funktioniert.

Luhmann studiert Verwaltungswissenschaft in Harvard und lernt dort den amerikanischen Soziologen Talcott Parsons kennen. Dessen Systemtheorie unterteilt die Gesellschaft in einzelne unabhängige funktionale Systeme – ein Gedanke, der Luhmann sofort überzeugt.

Einen zweiten Ausgangspunkt fand er in der Biologie.

Die Entwicklung sozialer Systeme, so meinte Luhmann, ließe sich zwar, wie Talcott Parsons es tat, mit Begriffen der Evolutionstheorie erklären. Aber soziale Systeme waren damit keinesfalls eine besondere Form von biologischen Systemen, auch wenn Menschen unzweifelhaft Lebewesen sind.

Warum nicht?

Weil soziale Systeme, so Luhmann, nicht aus dem Austausch von Stoff- und Energieumsätzen von Lebewesen bestehen, sondern aus dem Austausch von Kommunikation und Sinn. Kommunikation und Sinn sind aber etwas so grundsätzlich anderes als etwa Proteine, dass es sich für einen Soziologen nicht einmal lohne, über solche biologischen Grundlagen allzu viel nachzudenken. Dass Menschen Lebewesen, mithin so etwas wie »soziale Tiere« sind, interessierte Luhmann überhaupt nicht. Von der Biologie zu lernen, bedeutete für ihn etwas ganz anderes.

Seine Anreger waren die chilenischen Forscher Humberto Maturana und Francisco Varela. Don Humberto gehört zu den Begründern der theoretischen Biologie. In den 60er Jahren beschäftigte sich Don Humberto mit der Frage: »Was ist Leben?«

Don Humberto erklärte Leben als ein »System, das sich selbst hervorbringt und organisiert«.

So wie das Gehirn den Stoff selbst erzeugt, mit dem es sich beschäftigt, so hätten Organismen fortwährend damit zu tun, sich am Leben zu erhalten und sich dadurch zu erzeugen.

Diesen Prozess nannte er Autopoiese (Selbsterzeugung).

Als er diesen Grundgedanken 1969 auf einer Konferenz in Chicago bekannt gab, begann der gleichaltrige Niklas Luhmann gerade mit seinen Vorlesungen an der Universität Bielefeld.

Als er später von Maturanas Konzept der Autopoiese hörte, war er sofort angetan.

Denn Don Humberto Maturana hatte nicht nur die Selbsterzeugung des Lebens und des Gehirns beschrieben, sondern auch den Begriff die Kommunikation neu definiert:

Wer kommuniziert, so Maturana, übermittelt nicht einfach eine Information. Vielmehr organisiert er mithilfe seiner wie auch immer beschaffenen Sprache ein System.

1. Bakterien tauschen sich miteinander aus und bilden so ökologisches System.

2. Hirnregionen kommunizieren und erzeugen so ein neuronales Öko-System: Das Bewusstsein.

Sind dann nicht auch soziale Systeme, so dachte Luhmann, weiter ein autopoietisches System, entstanden durch sprachliche -also symbolische- Kommunikation?

Luhmann wollte die sozialen Systeme einer Gesellschaft auf der Grundlage des Begriffs Kommunikation. In der Idee der Autopoiese fand er einen wichtigen bislang doch fehlenden Baustein. Obwohl Don Humberto Maturana selbst diese ehrgeizige Übertragung später für äußerst fragwürdig halten sollte, überflügelte sein deutscher Mitspieler den chilenischen Biologen und auch alle anderen Anreger bei weitem.

Luhmann wurde nicht nur einer der schärfsten Beobachter gesellschaftlicher Prozesse in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war ein »intellektueller Kontinent«, ein Theoriebaumeister der Superlative. Bereits der Ansatz beim Begriff »Kommunikation« war eine Revolution. (Anm. der Begriff Revolution behagt mir zwar nicht, will ich die Wortwahl von Precht dennoch unangetastet wiedergeben.)

Bislang hatten die Soziologen von Menschen gesprochen, von Normen, von sozialen Rollen, von Institutionen und von Handlungen. Doch bei Luhmann handeln keine Menschen mehr. Es geschieht Kommunikation. Und es ist weitgehend egal, wer da kommuniziert.

Entscheidend ist nur die Frage: »Mit welchem Ergebnis?«

Niklas Luhmann feat. Maturana: Kommunikation ist das Basiselement aller sozialen Systeme

3.  In der menschlichen Gesellschaft tauschen sich keine Stoffe und Energien aus wie die Bakterien, keine Neuronen wie im Gehirn, sondern Erwartungen.

– Doch wie werden Erwartungen erwartet?

– Welche Erwartungen werden erwartet?

– Was entsteht daraus?

– Wie schafft es die Kommunikation, Erwartungen so auszutauschen, dass moderne soziale Systeme entstehen, die tatsächlich weitgehend stabil und unabhängig von anderen Einflüssen funktionieren.

Systeme wie

– die Politik,

– die Wirtschaft,

– das Recht,

– die Wissenschaft,

– die Religion,

– die Erziehung,

– die Kunst oder

– die Liebe.

Strukturelle Kopplungen zwischen den Funktionssystemen im Beispiel Autonomes Fahren

Ich habe gar kein Kommunikationsproblem, Signora!

Unternehmen, Prozesse, Projekte als soziale Systeme bestehen aus spezifischer und unspezifischer Kommunikation.

Die spezifische Kommunikation legt sich auf eine Handlung fest.

Die unspezifische belässt es sowohl bei Ziel- als auch Inhaltsmehrdeutigkeit.

Über „wir haben ein Kommunikationsproblem!“ spannen Sie diese Kategorisierung auf. Die meisten „Kommunikationsprobleme“ entstehen aufgrund der Selektion des Senders. Das Kommunikationsverständnis von Shannon und Weaver, das in der gängigen Projektmanagement-Literatur oder in meisten Projektmanagement-Seminaren vermittelt wird, bezieht sich auf Signalübertragung bzw. Datenübertragung.

Kommunikationserfolg liegt nicht in der gleichsinnigen inhaltlichen Verständigung, d.h. im Konsens.

Die erfolgreiche Kommunikation ist fortgesetzte Kommunikation.

Die Empfängerin meiner Mitteilung, Signora Coco Lorès, bestimmt über den Kommunikationserfolg.

Antifragility in Business

Gemini 2.0 Flash Experimental über Business Antifragility Management:

Es ist ein Rahmenwerk, das Unternehmen hilft, mit Unsicherheit und „Incerto“ (einer tiefergehenden Form der Unsicherheit, in der sich nicht nur Ergebnisse, sondern auch Regeln und Rahmenbedingungen ändern) umzugehen und sogar davon zu profitieren. Es geht über Resilienz hinaus, die lediglich die Fähigkeit beschreibt, nach einem Schockzustand zum Ausgangszustand zurückzukehren.

Antifragilität bedeutet, dass ein System durch Volatilität, Stressoren und Fehler gestärkt wird und dadurch wächst und sich weiterentwickelt.

Die Kernelemente von Business Antifragility Management nach Lorenzo Tural sind:

Die Akzeptanz von Unsicherheit und „Incerto“: Anstatt Unsicherheit zu bekämpfen oder zu vermeiden, wird sie als natürliche und unvermeidliche Komponente der heutigen Geschäftswelt akzeptiert. „Incerto“ wird als Chance zur Innovation und Weiterentwicklung gesehen.

Der Fokus auf Antifragilität statt nur auf Resilienz: Während Resilienz darauf abzielt, den Status quo nach einem Schock wiederherzustellen, zielt Antifragilität darauf ab, aus diesem Schock gestärkt hervorzugehen. Dies bedeutet, dass Unternehmen lernen müssen, aus Fehlern und Volatilität zu lernen und sich anzupassen.

Die Schaffung von „antifragilen“ Strukturen und Prozessen: Dies beinhaltet die Implementierung von Systemen, die von Volatilität profitieren. Beispiele hierfür sind:

  • Dezentralisierung: Die Verteilung von Entscheidungsbefugnissen und Ressourcen auf verschiedene Einheiten im Unternehmen, wodurch das Risiko von zentralen Ausfällen reduziert wird.
  • Redundanz: Das Vorhalten von zusätzlichen Kapazitäten oder Ressourcen, um Engpässe oder Ausfälle zu kompensieren.
  • Modularität: Die Gestaltung von Systemen in modularen Einheiten, die sich leicht austauschen oder anpassen lassen.
  • Experimentieren und Iteration: Die Förderung einer Kultur des Experimentierens und des schnellen Lernens aus Fehlern.
  • Optionen: Die gezielte Schaffung von Wahlmöglichkeiten und Handlungsspielräumen, um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können. (Nicht nur im finanziellen Sinne)
  • Die Unterscheidung zwischen Kern-, Führungs- und Unterstützungsprozessen und deren Wechselwirkungen zur Identifikation von Fragilität auf Unternehmensebene.

Die Nutzung von Volatilität als Informationsquelle: Volatilität und Störungen können wertvolle Informationen über Schwachstellen im System liefern und Hinweise auf notwendige Anpassungen geben.

Die Anwendung der Triade Fragil – Robust – Antifragil: Diese Triade dient als analytisches Instrument, um den Zustand eines Systems oder Prozesses zu bewerten.

  • Fragil: Ein fragiles System wird durch Volatilität geschwächt und erleidet Schaden durch Stressoren.
  • Robust: Ein robustes System hält Volatilität stand, bleibt aber im Wesentlichen unverändert.
  • Antifragil: Ein antifragiles System profitiert von Volatilität und wird durch Stressoren gestärkt.

Konkrete Beispiele für Business Antifragility Management:

  • Ein Unternehmen implementiert ein agiles Management-System, das es ermöglicht, schnell auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren.
  • Ein Produktionsunternehmen setzt auf modulare Produktionslinien, die sich flexibel an unterschiedliche Produktanforderungen anpassen lassen.
  • Ein Softwareunternehmen fördert eine Kultur des Experimentierens und des schnellen Lernens aus Fehlern, um innovative Produkte zu entwickeln.
  • Ein Unternehmen identifiziert Schwachstellen in seinen Supply Chains und implementiert Maßnahmen zur Diversifizierung der Lieferanten und zur Erhöhung der Lagerbestände.

Vorteile von Business Antifragility Management:

  • Erhöhte Resilienz und Anpassungsfähigkeit: Unternehmen sind besser in der Lage, mit unvorhergesehenen Ereignissen umzugehen und sich schnell an veränderte Bedingungen anzupassen.
  • Gesteigerte Innovationskraft: Durch die Förderung von Experimenten und dem Lernen aus Fehlern können Unternehmen schneller innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln.
  • Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen, die antifragil sind, können sich in dynamischen Märkten besser behaupten und Wettbewerbsvorteile erzielen.
  • Reduzierung von Risiken: Durch die Identifizierung und Beseitigung von Schwachstellen im System können Unternehmen potenzielle Risiken minimieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Business Antifragility Management nach Lorenzo Tural ist ein zukunftsorientierter Ansatz, der Unternehmen hilft, in einer immer komplexer und unvorhersehbarer werdenden Welt erfolgreich zu sein. Es geht darum, Unsicherheit nicht nur zu akzeptieren, sondern sie als Chance für Wachstum und Weiterentwicklung zu nutzen. Es erfordert eine Umdenken im Management und die Bereitschaft, traditionelle Ansätze zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Der Fokus liegt auf der Schaffung von Systemen und Prozessen, die nicht nur robust, sondern eben antifragil sind und somit von Chaos und Unvorhersehbarkeit profitieren.

Weitere Quellen:

Leadership to Build Antifragile Organisations

Fragilität, Resilienz, Antifragilität von Organisationen

Leadership zum Aufbau erfolgreicher Organisationen in Incerto-Zeiten

From Resilience to Antifragility for Thriving in Uncertainty

Antifragile Supply Chains

Fragile Leadership

Competencies for Mastering Complexity

AGIL Schema von 1951 zu 202x

Antifragile Unternehmen versuchen Zufälle und Ungewissheit nicht um jeden Preis abzuwehren, sondern sie münzen Zufälle und Ungewissheit zu ihrer Stärke um.

Antifragilität ist weit mehr als Robustheit oder Resilienz.

Stakeholder Relations

Unser Vorgehen für Stakeholder Relations in Business Ecosystems orientiert sich am Kreislauf:

1. Wir ordnen Stakeholder einer Kategorie

. Known Knowns

. Known Unknowns

. Unknown Knowns

. Unknown Unknowns

Known Knowns und Unknown Unknowns agieren und beeinflussen sich im multidimensionalen Stakeholder-Netzwerk der Business Ecosystems!

2. Wir beschreiben Interessen, Ansprüche, Bedürfnisse der Stakeholder

Interesse beschreibt ein Ziel oder einen Vorteil, den sich eine Person oder Personengruppe aus einer Sache verspricht oder erhofft.

Demnach verfolgt Interessengruppe Stakeholder im unternehmerischen Kontext eigene Ziele wirtschaftlicher Art.

Ihre Interessen sind objektive Notwendigkeiten.

Ein Großhändler, der mit Oliven Geschäfte macht, hat Interesse sie gewinnbringend zu verkaufen.

Anspruch beschreibt das Recht eines einzelnen von einem anderen ein Tun, z.B.

– die Zahlung eines Geldbetrags,

– die Abgabe einer Erklärung,

– die Übergabe einer Sache

oder

Unterlassen, z.B. das Unterlassen des unzumutbaren Lärmes,

zu verlangen.

Hatten Sie Bedürfnis nach Dubai-Schokolade vor Maria Vehera gespürt?

Meet the woman behind Dubai’s viral super-chunky chocolate bar

Bedürfnisse von Stakeholdern sind subjektiv empfundene Bedarfe.

Bedürfnisse stellen die Vorstufe des Bedarfs dar. Sie sind das Verlangen, einen Mangel zu beseitigen.

Aus einem Bedürfnis wird dann ein Bedarf, wenn dem Bedürfnis eine adäquate Kaufkraft zur Seite steht.

Der Bedarf wird zur Nachfrage, wenn eine vorhandene Kaufkraft am Markt durch eine Kaufabsicht tatsächlich geltend gemacht wird.

Nachfrage erzeugt Angebot.

3. Wir bilden Hypothesen

Unsere Techniken dafür sind Laternen Interviews und Laternen Workshops.

4. Wir beobachten Stakeholder

Beobachten ist die Einheit von Unterscheiden und Bezeichnen.

Wahrnehmen ist das Feststellen einer Differenz, ohne sie zu verarbeiten.

Wahrnehmung verläuft ohne Zeit Differenz im Einklang mit der Welt,

Beobachtung hingegen zeitversetzt (später).

Menschen und soziale Organisationen nehmen die Differenz nicht nur wahr, bezeichnen sie auch.

Zur Bezeichnung benötigen wir jedoch präzise Beschreibung von kontextbezogenen Begriffen.

Sonst kommt nur Kakaphonie zustande.

Welche Skills benötigen Menschen um Stakeholder zu beobachten?

Wir gestalten nicht nur mehrdimensionale unternehmensbezogene Stakeholder-Maps, errichten auch mittels Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz) einen globalen Stakeholder-Radar.

Risiken von Künstlicher Intelligenz

Risiken von Künstlicher Intelligenz sind positiv und / oder negativ!

– Welche Risiken von Künstlicher Intelligenz müssen wir vermeiden?

– Welche Risiken müssen wir eingehen?

Auf der Suche nach den Antworten habe ich GPT-4o geprompt:

„Warum unterscheide ich, Lorenzo Tural, zwischen positiven Risiken und negativen Risiken?“

Die Unterscheidung zwischen positiven und negativen Risiken ist im Risikomanagement wichtig, weil sie unterschiedliche Strategien, Herangehensweisen und Maßnahmen erfordern.

Hier sind die Hauptgründe für diese Unterscheidung:

 1. Strategische Planung und Zielsetzung

Positive Risiken:

– Diese Risiken, auch als Chancen bezeichnet, bieten Möglichkeiten zur Verbesserung, Innovation und zum Wachstum.

Sie können strategisch geplant und verfolgt werden, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und positive Veränderungen herbeizuführen.

– Beispiel: Ein Unternehmen könnte in die Entwicklung neuer KI-Technologien investieren, um Marktführer in einem neuen Sektor zu werden.

Negative Risiken:

– Diese Risiken stellen potenzielle Bedrohungen und Gefahren dar, die vermieden oder gemindert werden müssen, um Verluste und Schäden zu verhindern.

– Beispiel:

Ein Unternehmen könnte Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass ihre KI-Modelle keine diskriminierenden Ergebnisse liefern, um rechtliche und ethische Probleme zu vermeiden.

 2. Risikomanagementstrategien

Positive Risiken:

– Erkennen und Nutzen: Positive Risiken erfordern eine proaktive Herangehensweise, bei der Chancen identifiziert, bewertet und strategisch genutzt werden.

– Beispiel:

Innovationsmanagement, Investition in Forschung und Entwicklung, Förderung kreativer Projekte.

Negative Risiken:

– Vermeiden und Mindern: Negative Risiken erfordern präventive und reaktive Maßnahmen, um mögliche negative Auswirkungen zu vermeiden oder zu reduzieren.

– Beispiel:

Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen, Entwicklung von Notfallplänen, kontinuierliches Monitoring und Anpassung von Prozessen.

 3. Ressourcenzuteilung

Positive Risiken:

– Ressourcen werden bereitgestellt, um Chancen zu maximieren und die Realisierung potenzieller Vorteile zu fördern.

– Beispiel: Finanzierung von Innovationsprojekten, Schulung von Mitarbeitern zur Nutzung neuer Technologien.

Negative Risiken:

– Ressourcen werden bereitgestellt, um Risiken zu mindern, Schäden zu beheben und sicherzustellen, dass negative Auswirkungen minimal sind.

– Beispiel: Investition in Sicherheitsmaßnahmen, Risikoversicherungen, Compliance-Programme.

 4. Entscheidungsfindung und Prioritätensetzung

Positive Risiken:

– Entscheidungen werden getroffen, um Chancen zu priorisieren und strategische Ziele zu erreichen.

– Beispiel:

Ein Unternehmen könnte beschließen, eine riskante, aber vielversprechende neue Technologie zu entwickeln, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Negative Risiken:

– Entscheidungen werden getroffen, um potenzielle Bedrohungen zu minimieren und die Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten.

– Beispiel: Ein Unternehmen könnte beschließen, bestimmte Geschäftsprozesse zu ändern, um sicherzustellen, dass sie den neuen Datenschutzbestimmungen entsprechen.

 5. Kommunikation und Kultur

Positive Risiken:

– Förderung einer Kultur der Innovation und des Wachstums, bei der Risiken als Chancen gesehen werden, die es zu nutzen gilt.

– Beispiel:

Mitarbeiter werden ermutigt, kreative Ideen zu entwickeln und neue Ansätze auszuprobieren.

Negative Risiken:

– Entwicklung einer Kultur des Bewusstseins und der Vorsicht, bei der Risiken aktiv gemanagt werden, um das Unternehmen zu schützen.

– Beispiel:

Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für Mitarbeiter zur Erkennung und Meldung potenzieller Risiken.

Fazit

Die Unterscheidung zwischen positiven und negativen Risiken ist essenziell, um geeignete Strategien und Maßnahmen für das Risikomanagement zu entwickeln.

Während positive Risiken als Chancen für Wachstum und Innovation betrachtet und genutzt werden sollten, erfordern negative Risiken präventive und reaktive Maßnahmen, um potenzielle Schäden und Verluste zu minimieren.

Risiken von Künstlicher Intelligenz – systemspezifische Definition
Risiko Management beim Aufbau antifragiler Organisationen mittels Künstlicher Intelligenz

Warum verwende ich Incerto statt Unsicherheit?

Zur Beschreibung von Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf die einzelnen gesellschaftlichen Funktionssysteme und die strukturellen Kopplungen zwischen diesen sollten Sie Incerto statt Unsicherheit verwenden.

Niklas Luhmann feat. Maturana: Kommunikation ist das Basiselement aller sozialen Systeme
Strukturelle Kopplungen zwischen einzelnen Funktionssystemen

Gemini 1.5 erklärt den Unterschied zwischen Unsicherheit und Incerto?

Sowohl „Unsicherheit“ als auch „Incerto“ vermitteln einen Mangel an Gewissheit, es gibt jedoch einige wesentliche Unterschiede zwischen ihnen, insbesondere im von Lorenzo Tural verwendeten Kontext:

Beispiele für Unsicherheit versus Incerto
Beispiele zum Unterschied Unsicherheit von Incerto
  • Allgemeiner Begriff: Dies ist ein weit gefasster Begriff, der jede Situation umfasst, in der das Ergebnis unbekannt oder unvorhersehbar ist.
  • Focus: Es beschreibt schlicht und ergreifend den Mangel an Wissen über die Zukunft.
  • Emotionale Konnotation: Kann je nach Kontext neutral oder negativ sein.
  • Spezifisch für die VUCA-Welt: Bezieht sich auf die inhärente Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit komplexer Systeme.
  • Fokus: Geht über das bloße Nichtwissen hinaus und unterstreicht die unvorhersehbare und sich ständig verändernde Natur der Umwelt.
  • Emotionale Konnotation: Bringt oft ein Gefühl von Herausforderung und Chance mit sich und fördert einen „antifragilen“ Ansatz, der von Unvorhersehbarkeit lebt.
  • International und elegant: Sprachübergreifend leichter verständlich und anspruchsvoller.

Hier ist eine Analogie:

  • Unsicherheit ist, als würde man einen nebligen Raum betreten. Sie wissen, dass da Dinge sind, aber Sie können sie nicht klar sehen.
  • Incerto ist, als würde man in einen dichten Wald gehen. Sie wissen, dass es Wege und Gefahren gibt, aber Sie müssen diese bewältigen, indem Sie sich an die sich ständig verändernde Umgebung anpassen.

weitere Analogien

Unsicherheit:

Stell Dir vor, Du betrittst einen nebligen Raum. Du weißt, dass sich darin Dinge befinden, aber Du kannst sie nicht klar erkennen.

Incerto:

Stell Dir vor, Du gehst in einen dichten Wald. Du weißt, dass es Wege und Gefahren gibt, aber Du musst dich aktiv an die sich ständig verändernde Umgebung anpassen, um Deinen Weg zu finden.

Unsicherheit:

Stell Dir vor, Du spielst Schach. Du kennst die Regeln und die möglichen Züge Deines Gegners, aber Du weißt nicht genau, welchen Zug er als nächstes machen wird.

Incerto:

Stell Dir vor, Du spielst ein Spiel, bei dem sich die Regeln während des Spiels ändern. Plötzlich können Figuren anders ziehen oder es kommen neue Figuren hinzu.

Unsicherheit:

Du fährst Auto in dichtem Nebel, weißt nicht genau, was vor Dir liegt, aber die Regeln der Straße bleiben gleich.

Incerto:

Du fährst Auto auf einer Straße, die sich ständig verändert, während du fährst. Es tauchen neue Abzweigungen auf, andere verschwinden, und die Verkehrsregeln ändern sich ohne Vorwarnung.

Im Wesentlichen verwendet Lorenzo Tural „incerto“, um eine spezifischere und handlungsorientiertere Perspektive auf Unsicherheit zu schaffen.

Ihm geht es nicht nur um den Mangel an Wissen, sondern darum, die Herausforderung anzunehmen und Wege zu finden, von der Unvorhersehbarkeit der Welt zu profitieren.

Sowohl „Unsicherheit“ als auch „Incerto“ vermitteln einen Mangel an Gewissheit, beschreiben jedoch unterschiedliche Aspekte und Kontexte dieser Ungewissheit.

Wichtig zu unterscheiden! : Nicht-Wissen von Un-Wissen

Wer kann EM 2024 mit Künstlicher Intelligenz gewinnen?

»Komplexität ist ein Maß für Unbestimmbarkeit oder für Mangel an Information. Komplexität ist die Information, die dem Bewusstseinssystem eines Individiuums oder dem sozialen System fehlt, um die Komplexität seiner Umwelt bzw. die eigene Komplexität vollständig erfassen und beschreiben zu können.“ – Niklas Luhmann

Technische Systeme sind aus der Sicht der Soziologie nie komplex, auch wenn sie sehr kompliziert sein können.

Sie können allerdings nicht überraschen.

Wenn sie fachfremde oder ungeübte Menschen einmal überraschen, hat dies einen Grund, den ein Experte (w/d/m) beheben kann.

Ein weiteres Mal überraschen sie dann nicht mehr.

Komplexe Probleme

Bewusstseinsystem von Individuen und sozialen Systemen verweisen auf die Eigenschaft Komplexität im soziologischen Kontext.

Immer wieder auf’s Neue überraschen können nur diese beiden Systemtypen.   

Der Begriff Komplexität gehört zum Standardwortschatz von Managern, Ingenieuren und Unternehmensberatern.

Alle reden relativ beliebig und schießen aus der Hüfte:

„Dieses technische System XYZ ist sehr komplex.“

So wird im realen Alltag die Kompliziertheit sehr oft mit der Komplexität verwechselt.

Um der vermeintlichen Komplexität zu begegnen, werden intuitiv Gegenmaßnahmen ergriffen: operative Hektik!

Manchmal mit Erfolg, oft jedoch mit enttäuschenden Ergebnissen, da komplexe Systeme immer wieder aufs Neue überraschen.

Wer positive oder negative Risiken eingeht, übernimmt für seine Entscheidung Verantwortung!

Können Sie beim Fußball aus der genauen Position und Geschwindigkeit der 22 Spieler, aus ihrer Schrittlänge, aus der Windgeschwindigkeit, der Beschaffenheit des Fußballfeldes und dem Drehimpuls des Balles, also, durch Aufnahme der momentanen Bedingungen voraussehen, dass sechs Minuten später in die linke Torecke ein Tor fällt?

Nein? 

Sie sind der Meinung, dass Sie die Überraschungen der Gegner nicht planen können.

Zudem sind Sie der Meinung, dass diese Überraschungen das Fußballspiel so interessant machen!.

Dann gefallen Ihnen komplexe Probleme:

Das wichtigste Merkmal des Lebendigen ist, dass es überraschen kann.

Um sich von der Überraschung der Gegner nicht auslisten zu lassen, brauchen Sie Ideen, die besser sind als die der gegnerischen Mannschaft. 

Komplizierte Probleme

Können Sie beim Fußball aus der genauen Position und Geschwindigkeit der 22 Spieler, aus ihrer Schrittlänge, aus der Windgeschwindigkeit, der Beschaffenheit des Fußballfeldes und dem Drehimpuls des Balles, also, durch Aufnahme der momentanen Bedingungen voraussehen, dass sechs Minuten später in die linke Torecke ein Tor fällt?

Ja?

Dann haben Sie ein kompliziertes Problem.

Wenn Sie wissen, wie Sie genau vorgehen und Überraschungen der Gegner ausschalten, verschwindet die Kompliziertheit.

Das Problem empfinden Sie nicht mehr kompliziert. Es ist kein einfaches, aber ein triviales Problem.

Zur Lösung von komplizierten Problemen braucht man Musiala, Wirtz, Sané nicht.

Roboter oder Künstliche Intelligenz Tools reichen aus.

Komplexität bedeutet Selektionszwang!

Bewusstseinssysteme von einzelnen Spielern sowie der ganzen Mannschaft wählen ihre Operationen permanent durch Entscheidungen mit dem Risiko des Irrtums aus.

Selektionszwang bedeutet Kontingenz!

Kontingenz beschreibt, dass sich die Gegner adhoc ihre Taktik ändern können, d.h. sie können sich anders verhalten als erwartet.

Dies ist die Folge autodynamisch geschlossener Systeme, die füreinander intransparent bleiben.

Wenn Sie bei der EM2023 einen Fussballtrainer beobachten, denken Sie an folgende Zeilen, um seine Gedankengänge zu verstehen:

Den Satz, dass die Spielweise der Gegner jeden Moment auch ganz anders sein könnte‘ behalte ich bis zum Schlusspfiff im Hinterkopf, um während des ganzen Spiels ununterbrochen neugierig zu bleiben und die Flexibilität im Beobachten konzentriert aufrecht zu halten.

Gekonnter Umgang mit Kontingenz setzt Risikobereitschaft voraus.

Wer Risiken eingeht, übernimmt dafür Verantwortung!

Bei der EM 2024 wünsche ich allen Fussballfans überraschungsreiche Spiele.

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